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II. Die Wortreihe.


Date: 2015-10-07; view: 992.


Die Wortreihe wird durch Nebenordnung von syntaktisch gleichwertigen Wörtern gebildet. Die Gegenglieder einer Wortreihe sind syntaktisch gleichwertig und gleichrangig.

Die Wortreihe bildet ein Satzglied.

Die Glieder einer Wortreihe gehören sehr häufig zu einer und derselben Wortart (Mutter und Kind). Doch können auch verschiedene Wortarten nebeneinander stehen (faul, aber nicht ohne Begabung). Die Zahl der Glieder einer Wortreihe ist uneingeschränkt: z.B. Fritz Hardekopf sass am Sonntagnachmittag in der guten Stube Reißbrett, Lineal, Zirkel und Winkelmaß vor sich.

Gestaltungsmittel der Wortreihe sind:

1. Wortstellung: für die Glieder einer Wortreihe ist Kontaktstellung charakteristisch.

2. Stimmführung: das letzte Glied ist durch Tiefton, terminative Stimmführung geprägt: z.B. Frauen, Kinder und Greise.

3. Koordinierende Konjunktionen: und, aber, nicht nur…sondern auch u.a.

Nicht alle Wortreihen sind durch Konjunktionen gestaltet. Man unterscheidet:

a) syndetisch (mit Konjunktionen) verbundene Wortreihen: z.B. Frauen und Kinder;

b) asyndetisch (ohne Konjunktionen) verbundene Wortreihen: z.B. Frauen, Kinder, Greise;

c) einen gemischten Typ (das letzte Glied ist syndetisch verbunden): Frauen, Kinder und Greise.

Nach dem Anteil der Konjunktion an der Gestaltung der Wortreihe unterscheidet man folgende Arten von Wortreihen:

1. asyndetisch verbundene kopulative Wortreihen (synonym den Wortreihen mit den Konjunktionen und, sowie);

2. syndetisch verbundene Wortreihen:

a) kopulative Wortreihen;

b) disjunktive Wortreihen (die gegenseitige Ausschließung der Glieder): du oder ich, heute oder morgen;

c) adversative Wortreihen (die Entgegensetzung der Glieder): klein aber mein; nicht in Berlin, sondern in Leipzig;

3. asyndetisch verbundene appositionelle Wortreihen: z.B. Karl Müller, die Stadt Berlin.

Charakteristisch für die appositionelle Wortgruppe wie für die Wortreihe im allgemeinen ist die syntaktische Gleichwertigkeit der Glieder der Gruppe. Die appositionelle Wortgruppe ist einwortig ersetzbar: Karl Müller kommt. Karl kommt.

 

III. Die Wortfügungen.

Die Wortfügungen sind Wortgruppen, deren Glieder durch Unterordnung (Subordination) verbunden sind. Die Wortfügungen haben eine binäre Struktur. Das Hauptkennzeichen der Wortfügungen ist die Ungleichwertigkeit und die Ungleichrangigkeit der Gegenglieder. Ein Glied der Wortfügung heißt Kern oder das übergeordnete Glied. Das andere Glied wird das Anglied genannt, d.h. das subordinierte oder untergeordnete Glied.

Z.B. zarte Hände

zarte Hände

nach Hause gehen

nach Hause gehen

Ist die Wortfügung komplex, so kann die binäre Teilung einige Male vorgenommen werden.

ein ganz neues Gebäude

ein ganz neues Gebäude

ganz neues

Von großer Bedeutung für die Struktur der Wortfügung ist die bedingte Valenz des Kerns. Daher werden die Wortfügungen vor allem nach dem Kern eingeteilt.

Substantivische Wortfügungen (der Kern der Wortfügung ist ein Substantiv):

1.substantivische Wortfügungen mit vorangestelltem Anglied: ein neues Kleid. Gestalltungsmittel substantivischer Wortfügungen mit vorangestelltem Anglied sind:

a) Wortstellung: Anglied---Kern ein kleines Kind;

b) Stimmführung: Anglied ´´Kern mein alter ´Vater;

c) Kongruenz des Angliedes mit dem Kern.

2.substantivische Wortfügungen mit nachgestelltem Anglied: der Klang ihrer Stimme. Gestalltungsmittel substantivischer Wortfügungen mit nachgestelltem Anglied sind:

a) Wortstellung: Kern---Anglied;

b) Stimmführung: Kern ´´Anglied Zeit zu leben, Geld genug;

c) Rektion: das Anglied wird entweder direkt vom Kernwort regiert (das Haus des Nachbars) oder von der Präposition (das Haus von Peter);

d) Anschließung: Inflexibilia, Infinitive, Infinitivgruppen, Kardinalzahlen, Substantive im allgemeinen Kasus werden mit dem Kern durch Wortstellung und Stimmführung allein verbunden: das Haus links, unsere Ankunft eine Woche später;

e) Die Kongruenz.

Verbale Wortfügungen haben mehrere Erscheinungsformen. Sie können als eine Infinitivgruppe (eifrig studieren), eine Partizipialgruppe (tief atmend, sehr besorgt) geprägt sein. Sie können eine finite Verbalform zum Kern haben: z.B. (Er) studiert eifrig. (Ich) will gehen. Die erste Art wird als Grundform der verbalen Wortfügung betrachtet.

Für die Struktur der verbalen Wortfügungen sind folgende Charakterzüge typisch:

1. Sie kann aus Wörtern bestehen, die zu verschiedenen Wortarten gehören, oder biverbal sein: z.B. schnell gehen, einen Brief schreiben.

2. Die Anglieder verbaler Wortfügungen können freie oder obligatorische Ergänzungen sein.

Die Zahl der Ergänzungen wird durch die Valenz des Verbs bestimmt.

Es ergibt sich folgende Einteilung verbaler Wortfügungen nach ihrer Struktur.

I.Verbale Wortfügungen mit nichtverbalem Anglied:

1) verbale Wortfügungen mit einer freien Ergänzung und einem beliebigen Verb als Kern: z.B. schnell gehen, laut singen;

2) verbale Wortfügungen mit obligatorischen bzw. fakultativen Ergänzungen und einem mehrstelligen Verb als Kern: z.B. einen Brief schreiben, eines Rates bedürfen;

II.Biverbale Wortfügungen:

3) biverbale Wortfügungen mit einer freien Ergänzung, z.B. basteln helfen, fortzukommen streben;

4) biverbale Wortfügungen mit einer obligatorischen Ergänzung und einem Modalverb und anderen ergänzungsbedürftigen Verben als Kern, z.B. kann zu Hause sein.

Adverbiale Wortfügungen.

Zu den echten Adverbien treten als Anglieder Adverbien, Numeralien, präpositionslose Substantive, Präpositionalfügungen, z.B. morgen früh, viel mehr, oben im Schrank, eine Stunde später.

Pronominale Wortfügungen.

Als Kern treten substantivische Indefinit- und Negativpronomen. Als Anglieder treten Adjektive, Präpositionalfügungen sowie Infinitive, z.B. etwas Interessantes, etwas zu lesen, jemand von uns, nichts zu machen.

 


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